Finanztransaktionssteuer: Privatanleger zahlen doppelt
Geschrieben von Börse Stuttgart • Freitag, 15. Februar 2013 • Kategorie: Trader Notizen
Börse Stuttgart weist auf Schwächen des neuen Gesetzentwurfs der EU-Kommission zur Finanztransaktionssteuer hin
Die Börse Stuttgart sieht deutliche Nachteile für den Wertpapierhandel in Deutschland und Europa und die Effizienz der Märkte, sollte der heute von der EU-Kommission vorgelegte Gesetzentwurf zur Finanztransaktionssteuer in dieser Form umgesetzt werden. Der neue Vorschlag, dass die Steuer für alle Geschäfte mit Finanzinstrumenten gilt, die in einem der teilnehmenden EU-Staaten ausgegeben wurden, geht weit über die bisherigen Pläne hinaus.
„Es droht eine Spaltung des Wettbewerbs innerhalb der Europäischen Union, da die Attraktivität von Finanzprodukten aus Ländern mit Finanztransaktionssteuer sinken wird. Das trifft insbesondere die Privatanleger, da sich für sie der Handel mit diesen Produkten verteuern wird“, sagt Dr. Christoph Boschan, Vorstand der Boerse Stuttgart AG. Die Börse Stuttgart fordert deshalb mehr denn je eine Ausnahme der Privatanleger von der Steuer. „Auf der einen Seite fällt für sie die Steuer beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren an. Auf der anderen Seite wandert Liquidität von den Handelsplätzen im Geltungsbereich der Steuer ab. Das vergrößert die Spreads und die Anleger werden hierdurch zusätzlich belastet“, sagt Boschan.
Die Börse Stuttgart verweist auf die bisherigen Erfahrungen mit der in Frankreich auf Aktien eingeführten Finanztransaktionssteuer. „Die Folgen sind höhere Transaktionskosten, rückläufige Handelsvolumina bei den betroffenen Wertpapieren und damit geringere Liquidität an den Märkten. Die sinkende Marktqualität erschwert den Unternehmen die Eigenkapitalbeschaffung und hemmt damit ihre Investitionsfähigkeit“, skizziert Boschan die Auswirkungen auf die Realwirtschaft.
Das ursprüngliche Ziel der Politik, die Verursacher der Finanzkrise an deren Kosten zu beteiligen, wird mit dem neuen Gesetzentwurf aus Sicht der Börse Stuttgart nach wie vor nicht erreicht. Denn die Ursachen der Finanzkrise liegen im unregulierten außerbörslichen Wertpapierhandel (OTC-Geschäfte). Zur Beteiligung der Verursacher an den Kosten der Finanzkrise könnte das italienische Modell zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer als Vorbild dienen: Dort ist für OTC-Geschäfte eine doppelte Steuerhöhe vorgesehen.
Quelle: Börse Stuttgart AG
Die Börse Stuttgart sieht deutliche Nachteile für den Wertpapierhandel in Deutschland und Europa und die Effizienz der Märkte, sollte der heute von der EU-Kommission vorgelegte Gesetzentwurf zur Finanztransaktionssteuer in dieser Form umgesetzt werden. Der neue Vorschlag, dass die Steuer für alle Geschäfte mit Finanzinstrumenten gilt, die in einem der teilnehmenden EU-Staaten ausgegeben wurden, geht weit über die bisherigen Pläne hinaus.
„Es droht eine Spaltung des Wettbewerbs innerhalb der Europäischen Union, da die Attraktivität von Finanzprodukten aus Ländern mit Finanztransaktionssteuer sinken wird. Das trifft insbesondere die Privatanleger, da sich für sie der Handel mit diesen Produkten verteuern wird“, sagt Dr. Christoph Boschan, Vorstand der Boerse Stuttgart AG. Die Börse Stuttgart fordert deshalb mehr denn je eine Ausnahme der Privatanleger von der Steuer. „Auf der einen Seite fällt für sie die Steuer beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren an. Auf der anderen Seite wandert Liquidität von den Handelsplätzen im Geltungsbereich der Steuer ab. Das vergrößert die Spreads und die Anleger werden hierdurch zusätzlich belastet“, sagt Boschan.
Die Börse Stuttgart verweist auf die bisherigen Erfahrungen mit der in Frankreich auf Aktien eingeführten Finanztransaktionssteuer. „Die Folgen sind höhere Transaktionskosten, rückläufige Handelsvolumina bei den betroffenen Wertpapieren und damit geringere Liquidität an den Märkten. Die sinkende Marktqualität erschwert den Unternehmen die Eigenkapitalbeschaffung und hemmt damit ihre Investitionsfähigkeit“, skizziert Boschan die Auswirkungen auf die Realwirtschaft.
Das ursprüngliche Ziel der Politik, die Verursacher der Finanzkrise an deren Kosten zu beteiligen, wird mit dem neuen Gesetzentwurf aus Sicht der Börse Stuttgart nach wie vor nicht erreicht. Denn die Ursachen der Finanzkrise liegen im unregulierten außerbörslichen Wertpapierhandel (OTC-Geschäfte). Zur Beteiligung der Verursacher an den Kosten der Finanzkrise könnte das italienische Modell zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer als Vorbild dienen: Dort ist für OTC-Geschäfte eine doppelte Steuerhöhe vorgesehen.
Quelle: Börse Stuttgart AG
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