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Osteuropa vor dem Absturz

Geschrieben von Stefan Böhm • Mittwoch, 4. März 2009 • Kategorie: Indizes
Die Lage in Europas Osten spitzt sich zu. Die einstigen Wachstumsländer sind in eine tiefe Krise gestürzt, was auch an den dramatischen Bitten einiger Staaten um Finanzhilfe zu sehen ist. Ungarns Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany forderte vor dem EU-Gipfel vom Wochenende einen Osteuropa-Hilfsfonds von mindestens 160 Mrd. Euro. Damit ist er gescheitert. Die EU hat die Osteuropäer auf Hilfe von Fall zu Fall vertröstet – und das ist auch richtig so, denn Hilfe gemäß dem Gießkannenprinzip würde der Situation nicht gerecht werden.

Stark unterschiedliche Lage in den einzelnen Ländern
Relativ gut stehen nach wie vor die Euroländer Slowenien und die Slowakei da. Letztere führte zum Jahreswechsel den Euro ein und ist nun heilfroh darüber, dass ihr ein Absturz der Währung wie in Tschechien, Polen oder Ungarn erspart blieb. Dramatisch sieht es dagegen in Ungarn, Rumänien, Bulgarien und in den baltischen Staaten aus, wo nun die Folgen einer starken Überschuldung von öffentlichen Haushalten, aber auch von Privaten und Unternehmen zutage treten. Um diese Volkswirtschaften am Laufen zu halten, ist ein funktionierender Kreditmarkt notwendig. Im gegenwärtigen Umfeld jedoch ist eine Refinanzierung von Fremdkapital nur sehr schwer möglich. Durch den Verfall der heimischen Währungen wird die Krise nun nochmals verschärft. Schuldner, die Kredite in Euro aufgenommen müssen zum Teil 40 Prozent höhere Belastungen tragen als noch vor sechs Monaten. Auf Dauer kann dies nicht gutgehen.

Schlechtere Wachstumsaussichten belasten Aktien
Die Aktienmärkte in den genannten Ländern spiegeln die schlechteren Wachstumsaussichten schonungslos wider. Die Exportmärkte sind eingebrochen, der heimische Konsum liegt darnieder, weil viele Verbraucher ihre Schulden bedienen müssen und kein Geld für Konsum mehr übrig ist. Der Osteuropa-Index CECE hat sich folglich in den letzten sechs Monaten mehr als halbiert. Sollte sich die Lage weiter zuspitzen, wonach es derzeit aussieht, so dürfte die Talfahrt jedoch noch weiter gehen. Sollte ein Ausbruch des CECE aus der Flaggenformation der letzten Tage nach unten erfolgen, wäre dies eine Bestätigung des Abwärtstrends.

Vom Kursrückgang profitieren
Diese schlechten Aussichten können spekulative Anleger nutzen, um eine Short-Position aufzubauen. Leider sind die Anlagemöglichkeiten in diesem Bereich begrenzt, was aber auch verständlich ist, da die Emittenten sich in der gegenwärtigen Lage nur schwer absichern können. Ein mögliches Substitut wäre in normalen Zeiten aufgrund der engen Verflechtungen mit Osteuropa der österreichische ATX. Der hat zuletzt mit dem Break der Unterstützung bei 1.500 Punkten ein charttechnisches Verkaufssignal geliefert und dürfte weiter auf Talfahrt gehen, sollte sich die Lage in Osteuropa weiter verschlechtern. Jedoch ist die Auswahl an brauchbaren und auch handelbaren Short-Zertifikaten oder Put-Optionsscheinen auf den ATX noch dünner. Im DaxVestor zeigen wir Ihnen, wie Sie am besten von einem Kursrückgang in Osteuropa profitieren können.

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Viel Erfolg wünscht
Ihre
DaxVestor Redaktion
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1 Kommentare

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  1. Ich halte eine Investition in den Osteuropäischen Markt zum aktuellen Zeitpunkt für sehr spekulativ. Gerade jetzt, wo die Sicherheit einer Investition höchste Priorität haben sollte, hätte ich viel zu viel Angst, meine Investitionen in Osteuropa zu verlieren.

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