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Zucker und Silber - immer weiter immer höher?!

Geschrieben von Mike C. Kock • Mittwoch, 9. Februar 2011 • Kategorie: Rohstoffe
Zucker - SB11

Wenn wir den Zucker vom letzten Juni 2010 bis heute betrachten, dann hat dieser Markt eine Preissteigerung von über 130 Prozent erzielen können. Kein Wunder also, dass wir dort Rekordhöhen deutlich erkennen. Nun hat am Dienstag Russland durch die Presse mitgeteilt, das ab dem 1. März 2011 bis zu 300.000 Tonnen Zucker auf dem freien Markt verkauft werden sollen. Hier der Artikel in vollen Wortlaut:

"ASTRACHAN, 08. Februar (RIA Novosti).Die russische Regierung will auf dem Zuckermarkt intervenieren und rund 300 000 Tonnen aus der Staatsreserve verkaufen.
Wie Vizeregierungschef Viktor Subkow am Dienstag in Astrachan im Süden Russlands sagte, wurde die Entscheidung bereits in der jüngsten Kabinettssitzung getroffen. Er habe Mitarbeiter seines Apparates beauftragt, den Entwurf eines Beschlusses über Zucker-Interventionen zu erstellen. "Ich denke, dass das Dokument noch bis Wochenende vorliegt", sagte Subkow.
Der Handel mit Zucker aus der Staatsreserve solle bis 1. März beginnen. Mit diesem Schritt wolle die Regierung die Zuckerpreise nach unten drücken. Wegen der lang anhaltenden Dürre im vergangenen Sommer habe Russland einen niedrigen Ertrag an Zuckerrüben eingefahren.
Nach Angaben des Staatlichen Statistikamtes Rosstat ging die Produktion von Zucker aus Zuckerrüben in Russland im vergangenen Jahr gegenüber 2009 um 16,3 Prozent auf 2,768 Millionen Tonnen zurück."


Wie reagierte nun der Markt darauf? Er rutschte nach unten, doch dies will noch nichts zu sagen haben, deswegen sehen wir uns den Wochen - und Tageschart und die Positionen im COT Report etwas genauer an.

Zucker



Wenn wir nur dem Trend folgend möchten - auf Wochenbasis ist dieser immer noch klar Bullish, da gibt es nicht wirklich was zu sagen. Auch die Positionen der Commercials sind nicht extrem Bearish und noch vor einigen Wochen waren sie sogar noch viel optimistischer für Zucker. Der COT Report zeigt es ganz gut an - keine Gruppe verfügt über eine extreme ausgebaute Position - von dieser Seite her kann es noch weiter nach oben gehen. Was auf Wochenbasis nur nachdenklich stimmt, ist der Verlauf der Saisonalität - diese zeigt ab diese Woche klar nach unten! Verwende ich nun als ein grobes Richtmass den Verlauf aus dem Jahr 2010 und lege diesen Verlauf jetzt mit in den Chart, dann wissen Sie, was die roten Balken auf der rechten Seite bedeuten. Danach sollte es abwärts gehen, denn auch im Jahr 2010 sah es nicht wirklich groß anders aus wie jetzt.

Tageschart



Auf Tagessicht wird das Bild aber klarer. Dreimal entstand eine schöne Patternformation direkt oben an den drei Kurshöhen und jedesmal danach ging es auch nach unten. Was dazu noch weiter mir auffällt, jedesmal hatte auch die Saisoanlität ein Zwischenhoch. Ich gehe malo davon aus, dass Sie den weiteren Verlauf der Saisonalität selber im Chart erkennen können. Von dieser Warte her - ich bin alles andere als Bullish für Zucker! Was sollte Zucker so weit oben lassen? Für jede Idee bin ich Ihnen dankbar - einfach mir zu mailen.

Silber

Der deutliche Gewinner der letzten Woche war und ist aktuell das Silber - ein Comeback wie man es sich wünscht! Geht nun alles weiter so? Seit August 2010 hat Silber um die 75 Prozent an Wert gewonnen, die notwendige Kurskorrektur erfolgte und seit dem 1.2.2011 hat Silber schon wieder 10 Prozent Gewinn. Wie geht es nun weiter? Dazu möchte ich wie oben ersteinmal den Gesamtüberblick betrachten.

Wochenchart



Mit der letzten Woche ist Silber wieder im Long-Modus und exakt in diese Richtung sollten neue Positionen aufgebaut werden. Da auch keine Extrempositionen bei den Fonds, Commercials oder den Privaten zu sehen sind, droht auch von dieser Seite keine Gefahr. Doch wie im Zucker, die Saisonalität neigt sich nun nach unten! Hier sehen Sie im Chart gleich grüne und roten Balken zusammen. Dies war der Verlauf der letzten zwei Jahre zu diesem Zeitpunkt. Die Korrektur haben mehr oder weniger beide Jahre mit in sich, danach ging es immer wieder nach oben. Nur so richtig ging es halt nicht nach oben - mehr seitwärts.

Auf Wochenbasis haben wir also zwei Punkte die für eine Fortsetzung und eine Punkt die für einen Trendwechsel sprechen. Nach Adam Riess ist dies immer noch netto Long! Doch die Gefahren und die Historie sollten wir nicht unterschätzen. Kommen wir zum Tageschart im Silber.



Ja auch hier haben wir einen klaren Long-Modus. Blaue Balken die in Richtung des alten Widerstandes klettern. Die Korrektur scheint beendet und stimmte auch mit dem Verlauf der Saisonalität überein. Sie können es bestimmt nicht mehr hören, doch der Chart und die Verläufe zeigen es sehr gut an. Wir stehen unmittelbar vor dem letzten Hoch für die kommenden Wochen.

Jetzt aber auf Shortpositionen zu setzen, ist deutlich noch zu früh. Erst wenn wie im neutralen oder Short-Modus uns befinden, erst dann haben wir vom Timing die besseren Karten. Bis dahin sollten wir auch überlegen, was besser läuft Gold oder Silber? Hier dafür mal das aktuelle Gold-Silber- Ratio.

Gold-Silber-Ratio



Das sind hier Monatsschlusskurse und Sie sehen, Silber performt das Gold aktuell klar aus, doch damit wird das Gold immer "billiger" und es wird ein umschichten von Silber in den Goldmarkt geben. Für die letzten Monate war ich im Silber doppelt so hoch investiert als im Gold, nun aber in den "schwachen saisonalen" Monaten, drehe ich hier meine Strategie um - zwei Teile Gold und ein Teil Silber. Bis zum Juli und dann sollte man wieder die Pferde umsatteln.

Was ich Ihnen jetzt noch zeigen möchte, ist ein interessanter Chartverlauf vom Gold und Silber aus dem Jahr 2008 - hier spiegeln sich die Gefahren von beiden Märkten auf kurzfristige Sicht sehr gut wieder. Ein langfristiges Investment wird immer in solche Phasen geraden, deswegen sollte man diese Situationen vorher kennen und sich darauf auch vorbereiten. Sie entscheiden über Ihre Liquidität und nicht die Märkte!

Prozentuale Entwicklung von Silber und Gold 2008



Die Überschrift trifft nicht so ganz zu, da wir schon im August 2007 anfangen. Damals begann der erste beachtenswerte Anstieg im Silber in der "Neuzeit" nach den Hundt Brothers. Silber schafte damals 80 Prozent Wertzuwachs bis zum Februar 2008. Das Gold hinkte leicht hinterher, was aber auch nicht so schlimm war. Doch danach folgte eine lange Seitwärtsphase mit dem finalen Kurseinbrüchen im Silber und Gold. Wer aber genau hinsieht - der richtige Einbruch erfolgte im Silber. Die 25 Prozent Wertverlust beziehen sich NICHT von der Spitze im Februar 2008, die beziehen sich zum August 2007! Ein langfristiges Investement hätte demzufolge starke Verluste zweitweise hinnehmen müssen. Wer aber seine Gewinn vom Silber in den Goldmarkt gewechselt hatte, der konnte über Monate wirklich besser schlafen.

Dieses Szenario aus dem Jahr 2008 ist auch 2011 durchaus möglich, zu mindest haben wir viele gleiche Vorzeichen. Keiner von uns kann wirklich die zukünftigen Kursverläufe exakt vorhersagen, doch wer die Vergangenheit kennt, kann zumindest die zukünftigen Möglichkeiten besser abschätzen. Ich persönlich glaube auch nicht daran, dass die Probleme in den USA und in der EU über Nacht verschwinden. Die Schulden sind exorbitant und eine wirkliche Lösung dafür haben die Politiker noch nicht gefunden. Solange auch noch weiter Papier mit bunten Zahlen bedruckt wird, solange wird alles was wirklich einen realen Wert hat, seinen Wert behalten und zum Geld auch weiter steigen.Dies ist meine langfristige Einschätzung zu meinem Umfeld, dies bedeutet aber nicht, das ich mein kurzfristiges Trading danach ausrichte. Deswegen ist mein langfristiger Focus im Gold und Silber BULLISH, doch kurzfristig und bei den entsprechenden Signalen gehe ich auch Short in den Markt!

Gut Trading!
Mike C. Kock
www.Mike-Kock.de

Über den Autor:
Mike C. Kock ist Jahrgang 1965 - Trader, Analyst und Autor. Im Frühjahr 2008 erschien sein Buch "25 Märkte - 100 Chancen", ein Grundlagenwerk über Rohstoffe und deren erfolgreicher Handel. Er ist seit mehreren Jahren freier Referent für Banken in den Bereichen Derivate, Strukturierte Produkte und Portfoliomanagement.

RISIKOWARNUNG:
Der (Devisen-)Handel auf Margin ist mit einem hohen Risiko verbunden und ist daher nicht für jeden Anleger geeignet. Sie sollten sich aller Risiken bewusst sein die mit dem Devisenhandel verbunden sind und einen unabhängigen Finanzberater konsultieren, sollten Sie Zweifel haben. Alle Meinungen, Nachrichten, Analysen, Kurse oder andere Informationen werden als allgemeine Marktkommentare zur Verfügung gestellt und dürfen nicht als Anlageberatung verstanden werden. ArtexSwiss ltd. übernimmt keine Haftung für Verluste oder Schäden, welche direkt oder indirekt aus dem Gebrauch oder auf dem Vertrauen dieser Informationen entstehen.

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1 Kommentare

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  1. Interissante Auswertung, Danke
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