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Wochenausblick: DAX auf „steinigem Weg“ - Börse Frankfurt News

Geschrieben von Börse Frankfurt • Montag, 2. November 2009 • Kategorie: Indizes
Heftige 5,7 Prozent hat der Leitindex DAX in der vergangenen Woche an Wert verloren, die Märkte zeigen sich wieder hochgradig nervös. Eine anhaltende Konsolidierung wird nicht ausgeschlossen, auch technische Analysten sind pessimistisch. Allerdings halten viele Börsianer das Verlustpotenzial für begrenzt.

2. November 2009. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Skepsis hat sich wieder breit gemacht am Aktienmarkt. Nach dem Stimmungsumschwung in der vergangenen Woche – Auslöser waren enttäuschende US-Konjunkturdaten und Sorgen um eine straffere Geldpolitik – blicken die Börsianer mit gemischten Gefühlen in die neue Handelswoche. Nicht wenige befürchten, dass sich die Korrektur noch weiter fortsetzen könnte.

Der DAX ist am Montagvormittag mit einem leichten Minus in die Handelswoche gestartet und notiert bei knapp 5.400 Punkten. Japan hat für abermals schlechte Vorgaben gesorgt, der Nikkei-225-Index schloss mit kräftigen Verlusten.

„Zündstoff für Börsenrakete fehlt“

Oliver Roth sieht den DAX auch in der neuen Woche auf „steinigem Weg“. Der Chefhändler von der Close Brothers Seydler Bank erwartet für die Aktienmärkte wenig Rückendeckung von Unternehmensseite: „Die Zahlen werden zwar voraussichtlich den Prognosen entsprechen oder diese leicht übertreffen, für die Börsenrakete, die wir zuletzt gesehen haben, wäre aber mehr Zündstoff nötig“, meint Roth. Die Korrektur könne daher durchaus weitergehen. Aufwind könnten seiner Ansicht nach aber gute Konjunkturzahlen bringen. Groß besorgt um die weitere Entwicklung ist Roth ohnehin nicht: „Die Konsolidierung ist überschaubar, bei Verlusten beobachten wir gleich wieder institutionelle Investoren, die einsteigen“, erklärt er.

Abgaben könnten sich fortsetzen

Auch Thomas Nagel von Equinet, der sich in der Vergangenheit sehr optimistisch gezeigt hatte, bleibt zuversichtlich, aber mit Einschränkungen. Er schließt nicht aus, dass sich die Korrektur noch fortsetzen wird. „Es kann aber nicht sein, dass alle an der Spitze verkaufen“, meint der Händler.

Mehrwöchige Schwächephase?

Aus technischer Sicht hat sich die Lage der BHF-Bank zufolge eingetrübt. Nach Ansicht von Klaus Deppermann könnten die Aktienmärkte mit den Kursverlusten der vergangenen Woche in eine mehrwöchige Schwächephase eingetreten sein. Er sieht Parallelen zur letzten mehrwöchigen Korrektur von Juni bis Juli. Allerdings gebe es für den DAX bei rund 5.200 Punkten eine gute Unterstützung. „Sollte diese bis Mitte November erfolgreich verteidigt werden können, sehen wir keinen Grund, unser seit längerem bestehendes Kursziel von 6.200 Punkten per Anfang 2010 zu verändern“, folgert Deppermann.

Berichtssaison geht weiter

Klaus Stabel von ICF Kursmakler schätzt, dass mittlerweile 80 Prozent der Unternehmen im S&P 500 ihre Zahlen vorgelegt haben. Aus Deutschland und Europa insgesamt werden allerdings noch zahlreiche Großunternehmen in den kommenden Tagen über ihre Gewinn- und Umsatzentwicklung von Juli bis September informieren. Von konjunktureller Seite werden vor allem die Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungen in den USA (ISM) am Montag und Mittwoch sowie die US-Arbeitslosenzahlen am Freitag die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

„Woche der Notenbanken

Als „Woche der Notenbanken“ bezeichnet die Helaba die neue Woche, tatsächlich kommen die Zentralbanken in der Eurozone, in Großbritannien und den USA zusammen und beraten über die Zinsen. Mit Anpassungen wird zwar nicht gerechnet, mit Spannung warten die Börsianer aber auf die sonstigen Äußerungen der Zentralbanker. Sie erhoffen sich Aufschluss darüber, wann der geldpolitische Hahn wieder zugedreht wird.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Montag, 2. November

16.00 Uhr. USA: ISM-Index verarbeitendes Gewerbe Oktober. Umfragen zufolge wird mit 53 Punkten nach 52,6 im Vormonat gerechnet. Der vom Institute for Supply Management (ISM) erhobene Indikator zeigt die Geschäftserwartungen auf einer Skala von eins bis 100 an. Werte über 50 deuten auf eine Ausweitung, Werte darunter auf eine Abschwächung der Konjunktur hin.

Quartalszahlen Linde, Metro

Dienstag, 3. November

Quartalszahlen BMW, Fresenius, Beiersdorf, UBS

4.30 Uhr. Australien: Zinsentscheidung Reserve Bank of Australia. Die australische Notenbank, die bereits Anfang Oktober als erste der großen Notenbanken die Zügel gestrafft hatte, wird am Dienstag nach Ansicht von Marktbeobachtern wahrscheinlich nochmals die Zinsen anheben auf dann 3,5 Prozent.

16.00 Uhr. USA: Auftragseingänge Industrie September. Am Markt erwartet man mehrheitlich einen leichten Anstieg um 1 Prozent, im August war noch ein Rückgang von 0,8 Prozent zu verzeichnen gewesen.

Mittwoch, 4. November

11.00 Uhr. EU: Erzeugerpreise Industrie September. Analysten prognostizieren ein leichtes Minus von 0,4 Prozent nach +0,4 im Vormonat.

16.00 Uhr. USA: ISM-Index Dienstleistungen Oktober. Vorhergesagt werden mehrheitlich 51,6 Punkte nach 50,9 im September.

20.15 Uhr. USA: Sitzungsergebnis Federal Reserve Bank. Mit einer Zinserhöhung wird nicht gerechnet, nach Ansicht der Helaba zeichnet sich lediglich eine graduelle Änderung des „Wording“ ab. Eine Aufstockung des Kaufprogramms für US-Treasuries erwarten die Analysten ebenfalls nicht.

Quartalszahlen Adidas, Société Générale, Total

Donnerstag, 5. November

11.00 Uhr. EU: Einzelhandelsumsätze September. Die Konsensschätzungen liegen bei plus 0,4 Prozent nach einem Minus von 0,2 im August.

13.00 Uhr. Großbritannien: Sitzungsergebnis Bank of England. Die Bank of England könnte die Leitzinsen unverändert bei 0,5 Prozent lassen, meint die HSBC. Die Analysten gehen aber davon aus, dass die BoE das Anleihekaufprogramm (Asset Purchase Facility/APF) weiter aufstockt, und zwar um bis zu 25 Milliarden britische Pfund auf ein Gesamtvolumen von dann 200 Milliarden. „Mit der Erhöhung der APF würde die britische Notenbank insbesondere ein Signal dafür liefern, die monetären Anreize solange wie nötig fortzusetzen“, urteilt die HSBC.

13.45 Uhr. EU: Sitzungsergebnis EZB. Die Leitzinsen bleiben nach einhelliger Meinung bei 1 Prozent, mit Spannung erwartet werden aber Äußerungen über eine mögliche geldpolitische Straffung in der Zukunft.

Quartalszahlen Commerzbank, Deutsche Post, Postbank, Deutsche Börse, Deutsche Telekom, Fraport, Munich Re

Freitag, 6. November

12.00 Uhr. Deutschland: Auftragseingänge Industrie September. Mehrheitlich wird von einem leichten Zuwachs von 1 Prozent nach 1,4 im Vormonat ausgegangen, der Jahreswert läge dann bei einem Minus von 13,7 Prozent.

14.30 Uhr. USA. Arbeitslosenquote Oktober. Die Situation am US-Arbeitsmarkt scheint sich zu entspannen, meint die DekaBank, allerdings sehr langsam. Sie prognostiziert daher einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 9,9 Prozent (Vormonat 9,8) und einen Beschäftigungsabbau um 160.000.

Quartalszahlen Hannover Rück

Weitere Termine sowie die aktuellen Daten kurz nach ihrer Veröffentlichung finden Sie auf www.boerse-frankfurt.de/termine. Möchten Sie den Wochenausblick kostenlos per E-Mail erhalten, dann schreiben Sie einfach an [email protected].

© 2. November 2009/Anna-Maria Borse

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