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Historische Daten zeigen: September bester Monat für Gold(-aktien)

Geschrieben von EMFIS • Mittwoch, 2. September 2009 • Kategorie: EMFIS News
Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Der September hat begonnen, also ist die Zeit reif, die historische Saisonalität von Goldpreis und Goldaktien unter die Lupe zu nehmen. Denn in den letzten vierzig Jahren war der September der erfolgreichste Zeitraum für Gold im Vergleich der Entwicklung von Monat zu Monat. Im Durchschnitt steigt der Goldpreis im September gegenüber Ausgust um 2,5 Prozent. Seit 1989 konnte er in 16 von 20 Septembermonaten eine Preissteigerung erreichen – mit Abstand die beste Performance eines Kalendermonats.

Was löst diesen vorhersehbaren Trend aus? Nun, im September stehen jedes Jahr die wichtigsten Nachfragetreiber an. Da ist zum einen der Beginn der Hochzeits- und Festivalsaison in Indien, Schmuckhersteller decken sich ein, um rechtzeitig für weihnachtlichen Einkaufssaison in den USA gerüstet zu sein, in der muslimischen Welt steht der Ramadan an, dessen Ende traditionell unter anderem mit Geschenken begangen wird und in China bereitet man sich auf den Nationalfeiertag und das später anstehende chinesische Neujahr Anfang 2010 vor.

Allerdings könnte dieser September in Indien, dem größten Goldkonsumenten der Welt, schwierig werden. Die Wirtschaftskrise und Goldpreis in der Nähe von Rekordhochs ließen die Schmucknachfrage im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 31 Prozent einbrechen. Andererseits berichtete der World Gold Council, dass die Guthaben bei indischen Banken im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 22 Prozent gestiegen sind. Das würde bedeuten, dass die genügend Bares vorhanden ist, um die Nachfrage wiederzubeleben, sollte der Goldpreis in Indien auch nur etwas nachgeben. Der World Gold Council rechnet zudem damit, dass die Hochzeits- und Festivalsaison in Indien eine saisonale Verbesserung für den Rest des Jahres einleitet.

Und auf dem zweitgrößten Goldmarkt der Welt, in China, stieg die Goldnachfrage im letzten Quartal sogar um 6 Prozent an. Laut WGC sei zudem ein Trend zu reinerem Gold zu beobachten, der den Verbrauch weiter ankurbeln könnte.

Doch der September ist nicht nur ein guter Monat für den Goldpreis, sondern auch für Goldaktien – zumindest wenn man den NYSE Arca Gold Miners Index (GDM) betrachtet. Der GDM-Index umfasst eine größere Auswahl an Goldminenfirmen – unter anderem auch mehr kleinere Unternehmen – als sowohl der NYSE Arca Gold Bugs Index (HUI) als auch der Philadelphia Stock Exchange Gold and Silver Index (XAU).

Nach den traditionell schwachen Sommermonaten Juni und Juli kehren die Goldminenaktien im Schnitt mit einem Plus von 2 Prozent zurück, bevor es im September durchschnittlich um weitere 8 Prozent nach oben geht. Seit seiner Auflegung 1993 stieg der GDM im Septemer 11 Mal an und verbuchte nur fünf Mal einen Verlust. Im September 2008 allerdings, als Finanz- und Wirtschaftskrise wüteten, fiel der GDM um 10,2 Prozent.

Die hohe Korrelation zwischen Goldpreis und der Bewertung von Goldaktien erklärt einen Großteil des durchschnittlichen Septemberanstiegs der Goldminenaktien. Doch diese Verbindung läuft nicht 1:1 – Goldaktien, insbesondere jener Unternehmen, die ihre Produktion nicht durch Vorwärtsverkäufe absichern, bieten traditionell einen Hebel auf den Goldpreis. Im Aufwärtstrend steigt in der Regel das Gewinnwachstum stärker als der Goldpreis. Natürlich besteht diese Korrelation auch in die Andere Richtung.

Eine der durchgängigsten Korrelationen für Gold ist die gegensätzliche Beziehung zum US-Dollar. Wenn Gold steigt, fällt der Dollar und umgekehrt. Betrachtet man die wöchentlichen Daten für die letzten 20 Jahre tritt dieser Effekt in 70 Prozent der Fälle auf.

Und nur im Dezember fällt der Dollar historisch betrachtet häufiger als im September. Betrachtet man die September-Performance des US-Dollars seit 1970, fiel diese 26 Mal negativ aus und damit häufiger als in jedem anderen Monat.

Die gigantischen Mengen an Geld, die die US-Notenbank drucken lässt, um die Wirtschaft zu stützen und die Erwartung, dass das aktuelle Niedrigzinsumfeld noch für etliche Monate bestehen bleibt, sprechen ebenfalls gegen den Dollar – und damit für Gold.

Darüber hinaus neigen Goldaktien dazu, besser zu laufen als der Gesamtmarkt, wenn die US-Regierung das Defizit ausweitet. Für das laufende Jahr wird in den Vereinigten Staaten ein Defizit von 1,6 Billionen Dollar erwartet und das Weiße Haus prognostizierte kürzlich, dass das Defizit zwischen 2010 und 2019 um weitere 9 Billionen Dollar wachsen wird. Dieses Szenario sollte dazu führen, dass Inflationsängste steigen und so der Druck auf den Dollar weiter zunimmt.

Basierend auf diesen langfristigen Daten könnte jetzt ein guter Zeitpunkt für Investoren sein, in Gold oder Goldaktien einzusteigen, oder ihre Bestände auszubauen, bevor das saisonal zu erwartende Wachstum einsetzt. Allerdings sei darauf hingewiesen: Historischen Daten geben keine felsenfeste Garantie für die zukünftige Performance. Ob dieser September dem langfristigen Trend entspricht, bleibt abzuwarten.

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1 Kommentare

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  1. Servus

    wollte mal fragen ob Trackbacks auch freigeschaltet werden weil ich über diesen Artikel ein Trackback hinterlassen habe

    Gruß Disaphi

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